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FAQ
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Was ist regenerative Landwirtschaft?Die regenerative Landwirtschaft hat sich zum Ziel gesetzt, mit der Natur zu arbeiten und das Potenzial von Kreisläufen zu nutzen. Pestizide und Kunstdünger werden abgelehnt, es wird auf die Regeneration des Mutterbodens, Biodiversität und den Erhalt des Wasserkreislaufs gesetzt. Es gilt, möglichst der Natur zu entsprechen. Im Wesentlichen gelten folgende fünf Prinzipien: Wenige Störungen dank oberflächlicher Bodenbearbeitung Möglichst dauerhafte Bodenbedeckung immer lebendige Wurzeln im Boden Maximierung der Biodiversität auf dem Betrieb integrierte Tierhaltung (Weide- oder Freilandhaltung) Anders als die regenerative Landwirtschaft setzt die regenerative Mosaik-Landwirtschaft die integrierte Tierhaltung nicht voraus. Mehr zur regenerativen Landwirtschaft erfährst du hier.
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Was ist regenerative Mosaik-Landwirtschaft?Seit 2015 entwickelt SlowGrow als produktiver Versuchsbetrieb den Ansatz der regenerativen Mosaik-Landwirtschaft (RMLW). Aus verschiedenen Landbaumethoden wird in der RMLW das Beste zusammengetragen: Mit einem Mix aus Permakultur, biologischer sowie regenerativer Landwirtschaft, aber auch ganz neuen Ansätzen, wird ein neues Landbausystem kreiert. Eines, welches mit vielfältigem Mulcheinsatz, flacher Bodenbearbeitung, Tiefenlockerung, bis hin zu No-Till-Gemüsebau und Beetmischkulturen arbeitet. Die RMLWs kommt ohne leichtlösliche Dünger oder Pestizide aus. Auch der Einsatz moderner Technik ist selbstverständlich, so werden die Felder zum Beispiel mit CTF (coltrolled traffic farming) bewirtschaftet, das heisst, das alle Maschinen auf fixen Fahrspuren fahren, die über die Jahre erhalten bleiben. Auf verschiedenen Beeten werden mosaikartig Kulturen von Gemüse, Getreide, Gründüngung, Blühstreifen oder mehrjährige Kulturen angelegt. Das begünstigt die Wechselwirkung zwischen benachbarten Kulturen, ihren Botenstoffen, Mikroorganismen, Pilz-Netzwerken und Insektenpopulationen. Ökologische Flächen werden nicht von der Ackerfläche getrennt, sondern mit ihr vereint – Biodiversität wird ein entscheidender Produktionsfaktor. Innovationen aus unterschiedlichen Bereichen (Maschinen, Management System, Bodenbehandlung) machen diese radikal naturnahe und gleichzeitig wirtschaftliche Produktion auf dem Hof möglich. Das alles ermöglicht ein System, in dem Biodiversität und Produktion auf derselben Fläche etabliert werden. Die Kombination von Praxiswissen, Intuition, Kreativität und Innovation ist zukunftsweisend und zeigt: Die agrarökologischen Prinzipien lassen sich auch in der Schweiz bestens umsetzen und ermöglichen so auch eine “artgerechte Pflanzenhaltung”. Das gesamte Wissen wird im HofLabor gebündelt, aufbereitet und weitergegeben.
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Welches sind die wichtigsten Grundsätze der regenerativen Mosaik-Landwirtschaft?Funktionierende natürliche Prozesse sind in der RMLW die wichtigsten Produktionsfaktoren: Boden Das Bodenleben übernimmt die optimale Versorgung der Pflanzen. Der Boden ist ein Schlüsselfaktor. Er muss nicht nur gesund sein, sondern auch leben. So kann ein aktives Bodenleben nämlich für die optimale Versorgung der Pflanzen sorgen. Mit fixen Fahrspuren und GPS werden Verdichtungen vermieden. Mulchmaterial und Gründüngungen ernähren das Bodenleben und schützen vor Regen und Sonne. Der Verzicht auf Pestizide und schnell lösliche Dünger erlaubt die Entwicklung von natürlichen Symbiosen von Pflanzen mit Bakterien und Pilzen. Diese ermöglicht die Versorgung der Pflanzen mit Nährstoffen und Wasser. Kohlenstoffreiches Material im Oberboden wirkt als zusätzliche Treiber für das Bodenleben. Fruchfolge Standortspezifische Fruchtfolge mit Wissen über Bedingungen und Historie jedes Beets. Ökosystem Im farm-scale Ökosystem halten sich Nützlinge und Schädlinge die Waage: Der vielfältige Anbau in Traktor-breiten Streifen erlaubt hohe biologische Vielfalt. Zusätzliche Strukturen geben Raum für die Entwicklungsstadien aller möglichen Lebewesen - die Grundlage für ein balanciertes Ökosystem. Management Maschinen und cleveres Management erlauben Effizienz und Skalierbarkeit: Standortspezifische Fruchtfolge mit Wissen über Bedingungen und Historie jedes Beets.
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Welche Methoden werden im Ansatz der regenerativen Mosaik-Landwirtschaft vereint?Regenerative Landwirtschaft Permakultur Biologische Landwirtschaft Mulchwirtschaft No-Till-Ansatz Beetmischkulturen … und noch viele andere. Das macht den Ansatz der regenerativen Mosaik-Landwirtschaft aus: Er bedient sich allen Ansätzen, die sich in der Praxis als nützlich erwiesen, um die Böden zu regenerieren und eine möglichst hohe Bodenqualität und Biodiversität zu erreichen.
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Wo liegt der Unterschied zwischen Permakultur und regenerativer Landwirtschaft?Die regenerative Landwirtschaft ist eng mit der Permakultur verwandt. Beide Konzepte basieren auf der Idee, gesunde, fruchtbare Böden zu schaffen, damit die Landwirtschaft nachhaltig und langfristig ertragreich bleibt. Bei der Permakultur werden meist auf kleinem Raum mehrjährige Pflanzen angelegt und miteinander kombiniert, damit ein sich selbst erhaltendes System aufgebaut werden kann. Natürliche Ökosysteme und Kreisläufe aus der Natur werden nachgeahmt. Die regenerative Landwirtschaft ist dagegen eher auf einjährige Kulturen ausgelegt.
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Ist die regenerative Mosaik-Landwirtschaft als Anbauweise eine Patentlösung für alle Probleme?Nein. Von aussen entsteht schnell der Eindruck, dass wir beim HofLabor bereits die Patentlösung für alle Probleme haben. Dem ist nicht so – natürlich haben wir in den letzten Jahren sehr viel gelernt, es sind aber auch viele neue Fragen entstanden. Im HofLabor entwickeln wir nun Lösungen, die robust genug sein sollen, damit wir sie an andere Landwirt*innen weitergeben können und diese so von unseren Erfahrungen profitieren können. Wir glauben, dass jedes neue System nur eine Chance hat, und dass wir ein robustes System brauchen, bevor wir dieses Wissen an weitere Landwirt*innen weitergeben können. Für Bauern sind Experimente mit hohem Risiko verbunden – finanziell und mit dem persönlichen Ruf in einem traditionellen Umfeld.
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Für wen eignet sich der Ansatz des HofLabors?Unser Ansatz eignet sich für jede*n Landwirt*in und jede*n Landbesitzer*in, der/die auf der Suche nach einer nachhaltigen, regenerativen und naturnahen Anbauweise ist.
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Was ist das Ziel des HofLabors?Unser Ziel: Das regenerative System der Mosaik-Landwirtschaft in den nächsten drei Jahren technisch und wirtschaftlich skalierbar und für Landwirt*innen einfach zugänglich zu machen – dank neuer Technologie und Innovation.
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Welche Produkte will das HofLabors entwickeln?Wir arbeiten daran, Landwirt*innen konkret und bedürfnisorientiert bei der Umstellung und Umsetzung einer naturnahen Landwirtschaft begleiten zu können, die in allen Dimensionen nachhaltig ist. Das HofLabor will in den nächsten drei Jahre die regenerative Mosaik-Landwirtschaft so weiterentwickeln, dass sie skalierbar und für Landwirt*innen umsetzbar wird - dazu bündeln wir das Wissen der Pionierhöfe, entwickeln multifunktionale Methoden, Maschinen und digitale Management-Tools.
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Ab wann kann ich von den Lösungen des HofLabor profitieren?Aktuell sind wir noch in der Entwicklung unserer Methoden, Tools und Lösungen. Ein fertiges Produkt wird also erst in ungefähr drei Jahren erhältlich sein. Falls du interessiert an unserer Arbeitsweise bist, darfst du dich gerne per E-Mail melden und wir kommen auf dich zu.
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Wo steht ihr gerade in der Entwicklung?Aktuell haben wir mehr als 800 Streifen auf drei Pionierhöfen im Versuch – das heisst, auf diesen finden aktuell diverse Experimente statt, die uns bei der Weiterentwicklung der regenerativen Mosaik-Landwirtschaft helfen. Diese Erkenntnisse fliessen in die Erarbeitung der Produkte ein. Zudem sind acht Schlüsselmaschinen in der Entwicklung. Dank Iterationen statten wir die Maschinen ideal aus, um produktiv, effizient und trotzdem naturnah zu arbeiten.
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Wie stehen das HofLabor und SlowGrow zueinander?SlowGrow ist seit 2015 Pionierbetrieb für regenrative Mulchmischkulturen. Gründer von SlowGrow ist Matthias Hollenstein, der auch Mit-Gründer des HofLabors ist. Seit 2018 betreibt SlowGrow im Zürcher Oberland auf ca 20 ha Gemüse- und Ackerbau und kultiviert diverse Spezialkulturen. Die Idee für das HofLabor als On-Farm Innovatinsprojekt ist aus den langjährigen Experiment-, Entwicklungs- und Versuchstätigkeiten von SlowGrow entstanden. 2021 wurde das HofLabor als eigenständiges Projekt gegründet. SlowGrow ist jetzt einer der Pionierbetriebe des HofLabors - viele Experimente finden auf SlowGrows Flächen statt und SlowGrow stellt seine Daten zur Auswertung bereit.
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Ich schreibe eine Arbeit im universitären Umfeld – an wen kann ich mich wenden?Aktuell bekommt sowohl das HofLabor wie auch SlowGrow sehr viel Aufmerksamkeit, was uns natürlich sehr freut. Gleichzeitig können wir leider nicht allen Anfragen gerecht werden, da unser Team klein und die Zeit knapp ist. Melde dich gerne per E-Mail oder via Kontaktformular bei uns und wir prüfen deine Anfrage.
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Ich bin Medienschaffende*r – an wen kann ich mich wenden?Wir freuen uns sehr über Medienanfragen und Berichterstattungen. Aktuell arbeiten wir an einem Mediakit. Bis dahin kannst du uns per E-Mail oder via Kontaktformular kontaktieren. Bitte hab Verständnis, dass wir nicht sofort antworten können, da unser Team klein ist und wir viel auf dem Feld unterwegs sind.
Untenstehend haben wir die Fragen zusammengestellt, die uns am meisten gestellt werden. Die Liste wird laufend ergänzt.
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